Helios Klinik Oberwald: Lohnt die Investition noch? /> Uniklinik Magdeburg: Fehlbetrag von rund 47 Millionen Euro erwartet />

3,85 Millionen Euro: Medius Kliniken schreiben schwarze Zahlen mydrg.de





local_hospital

3,85 Millionen Euro: Medius Kliniken schreiben schwarze Zahlen

Medius Kliniken 2023 mit positivem Jahresergebnis in Höhe von 3,85 Millionen Euro (Pressemeldung).



Die medius KLINIKEN blicken auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2023 zurück und haben ein positives Jahresergebnis in Höhe von 3,85 Millionen Euro erzielt. Aufsichtsratsvorsitzender Landrat Heinz Eininger betont, dass die erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung der medius KLINIKEN in den vergangenen Jahren der Weitsicht des politischen Aufsichtsgremiums zu verdanken ist. Bereits vor zehn Jahren wurden wichtige Strukturentscheidungen getroffen, die den Weg für die positiven Entwicklungen geebnet haben. „Die medius KLINIKEN konnten so aufgrund ihrer wirtschaftlichen Stärke ein belastbares Fundament schaffen, welches im Blick auf die enormen wirtschaftlichen, krankenhauspolitischen und strukturellen Herausforderungen für uns wichtiger denn je ist“, ergänzt Eininger.

Geschäftsführer Sebastian Krupp führt den Erfolg zudem auf die medizinische Leistungsstärke und den hohen Patientenzuspruch zurück: „Die Patientinnen und Patienten haben uns mehr denn je ihr Vertrauen geschenkt und dieser Trend hält weiter an.“ Krupp bedankt sich ausdrücklich bei den rund 3.600 Mitarbeitenden der medius KLINIKEN für ihre außerordentliche Leistung.

Wirtschaftlich anspruchsvolles Jahr
Trotz des positiven Ergebnisses betonen sowohl der Aufsichtsratsvorsitzende als auch die Klinikgeschäftsführung, dass die aktuellen Rahmenbedingungen eine Herausforderung darstellen. „Unsere Leistungsentwicklung ist die wesentliche Basis für unser gutes Ergebnis. So können wir 2023 ein positives Jahresergebnis in Höhe von rund 3,85 Millionen Euro ausweisen. Das ist unter den aktuellen Rahmenbedingungen ein akzeptables Ergebnis“, erklärt Krupp. Er fügt hinzu, dass die operative Krankenhausfinanzierung, also die Finanzierung der laufenden Kosten wie Personal- und Sachkosten, nicht mehr funktioniere.

„Mit der Unterfinanzierung sind wir natürlich auch im laufenden Geschäftsjahr konfrontiert“, ergänzt Krupp. „Dennoch ist uns in den ersten Monaten ein guter Start in dieses Jahr gelungen. Mit dem Auslaufen der Bundes- und Landeshilfen im Mai dieses Jahres wird sich die wirtschaftliche Situation in den kommenden Monaten jedoch deutlich verschärfen. 2024 wird ein wirtschaftlich noch herausforderndes Jahr werden.“

Krankenhausreform vor der Brust
Mit Blick auf die anstehende Krankenhausreform sowie die daraus resultierenden aktuellen Gesetzgebungsverfahren betont der Aufsichtsratsvorsitzender und Landrat Heinz Eininger die dringende Notwendigkeit, die finanziellen Voraussetzungen für einen gelingenden Reformprozess zu schaffen und so einen kalten Strukturwandel zu vermeiden. In Bezug auf den vom Bundeskabinett verabschiedeten Gesetzentwurf zum Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz können die beiden Geschäftsführer aktuell noch keine Einordnung des Leistungsspektrums der medius KLINIKEN vornehmen.

Dr. Jörg Sagasser, Geschäftsführer Medizin, erklärt dazu: „Zwar werden im Gesetzentwurf erstmals Qualitätskriterien für alle Leistungsgruppen vorgegeben, allerdings liegen einige gesetzliche Festlegungen zu relevanten Kriterien noch nicht vor. Aktuell arbeiten wir gemeinsam mit unseren Chefärzten daran, in Bezug auf die Einführung der Leistungsgruppen unsere umfassende Patientenversorgung im Landkreis zu sichern. Dabei möchten wir weiterhin mögliche Potenziale herausarbeiten, damit wir auch künftig unsere Patienten unserem Anspruch entsprechend behandeln können. Diese Aufgabe gehen wir derzeit selbstbewusst an.“

Zukunftsperspektiven und Zusammenarbeit mit dem Land
Stärker noch als auf das Geschehen auf Bundesebene richten die medius KLINIKEN ihren Blick in Richtung Land. Hier wird mit der aktuellen Überarbeitung des Landeskrankenhausgesetzes der rechtliche Rahmen zur Krankenhausplanung und damit die Zuteilung von Versorgungsaufträgen neu geregelt. Eininger betont in diesem Kontext: „Das Land hat uns in den vergangenen Jahren bei der Umsetzung unserer Strukturentscheidungen stets eng begleitet und vertrauensvoll unterstützt, so dass wir unsere drei Klinikstandorte für die Zukunft gut aufgestellt sehen. Wir stehen diesem konstruktiven Prozess daher offen gegenüber und gestalten diesen gerne gemeinsam mit dem Land.“

Allgemeine Lage der Kliniken in Bund und Land eher kritisch
Die Lage der Kliniken in Bund und Land ist dramatischer denn je: Die Jahresergebnisse für das Jahr 2023 sind wegen der strukturellen Unterfinanzierung in etlichen Krankenhäusern noch schlechter ausgefallen als befürchtet. Auch für das laufende Geschäftsjahr prognostizieren 85 Prozent der Krankenhäuser im Land hohe Defizite. Das kumulierte Defizit der Krankenhäuser in Baden-Württemberg beträgt in 2023 rund 900 Millionen Euro. Der Ausblick auf 2024 verstärkt diesen Trend weiter.

„Viele Kliniken können dem massiven finanziellen Druck, unter dem sie seit Jahren stehen, nicht mehr dauerhaft standhalten“, betonte Landrat Heinz Eininger, Aufsichtsratsvorsitzender der medius KLINIKEN, im Rahmen der Jahrespressekonferenz der kreiseigenen Kliniken. „Ein kalter Strukturwandel ist also auch bei uns im Land immer weniger abwendbar.“ Mit Sorge blicken Aufsichtsratsvorsitzender und Klinikgeschäftsführung auf die aktuellen gesundheitspolitischen Entwicklungen auf Bundesebene und die damit verbundene finanzielle Not, die immer mehr Kliniken die Luft abschnürt.

Quelle: Pressemeldung, 11.06.2024

« Helios Klinik Oberwald: Lohnt die Investition noch? | 3,85 Millionen Euro: Medius Kliniken schreiben schwarze Zahlen | Uniklinik Magdeburg: Fehlbetrag von rund 47 Millionen Euro erwartet »